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Ausflugstipp: Beethoven, Baden und ein besonderes Klavier

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

HÖRENSWERTER AUSFLUGSTIPP

Beethoven in Baden

Autor*in

Thomas Huber - Neuroth-Pressesprecher - PR/Content

Thomas Huber

Neuroth

06.03.2019

Baden bei Wien zählt zu den wichtigsten Adressen im Leben des Musikgenies Ludwig van Beethoven. In der Kurstadt ließ sich der Komponist, dessen Hörvermögen zunehmend verloren ging, unter anderem zum Schlusssatz der 9. Symphonie inspirieren. Nun wird das originale Hammerklavier aus dem sehenswerten Badener Beethovenhaus mit Hilfe von Neuroth restauriert – ein hörenswerter Ausflugstipp.

Ludwig van Beethoven (1770-1827) suchte in den Heilwassern des Kurortes Baden bei Wien Linderung von seinen zahlreichen körperlichen Leiden. Aber auch die Nähe des hier die Sommer verbringenden habsburgischen Kaiserhofs war für seine Geschäfte sicher zuträglich, denn Beethoven war angewiesen auf Kompositionsaufträge finanzkräftiger Gönner. Der ursprüngliche Lebensplan des Klaviervirtuosen hatte auf eine gut dotierte Stelle als Hofkapellmeister in Wien abgezielt. Doch dann machte sich dem Musiker im Alter von 25 Jahren erstmals eine Hörminderung bemerkbar. Sieben Jahre später, 1802, hatte Beethoven rund 60 Prozent seines Hörvermögens eingebüßt, was ihn in eine tiefe Lebenskrise stürzte.

Die Auslöser von Beethovens Hörleiden, das sich über Jahrzehnte zog und zum vollständigen Hörverlust führte, sind nach wie vor ungeklärt, seine Folgen aber paradoxerweise ein Glück für die Musikwelt. Denn als dem Musiker der Weg als Solist und Kapellmeister verbaut war, verlegte er sich zunehmend aufs Komponieren. Alle Töne, alle Klänge des Orchesters und tausend Melodien und Phrasen hatte Beethoven im inneren Ohr ständig präsent, er musste quasi nur die Noten zu Papier bringen.

Im äußerst sehenswerten Beethovenhaus in der Badener Innenstadt ist einer der Räume dem fortschreitenden Hörverlust des Meisters gewidmet. Wie es klingt, wenn Stimmen und Instrumente zunehmend dumpfer werden und sich immer weniger unterscheiden lassen, das kann man hier im Hörlabor an einem interaktiven Medientisch nacherleben – bis hin zum entfernten Rauschen, das Beethoven in späteren Jahren bestenfalls wahrnahm, wenn ein Orchester fortissimo spielte.

Das Beethovenhaus Baden

Das Beethoven-Haus in Baden (Quelle: C. Schörg)

Das 2014 eröffnete Museum gewährt gut aufbereitete Einblicke in das Leben und Umfeld des Komponisten in der Stadt Baden. Man erfährt einiges über die Kuraufenthalte im frühen 19. Jahrhundert, über ausgedehnte Spaziergänge Beethovens und seine Badener Kompositionen. Das Haus, in dem Beethoven in den Sommern 1821, 1822 und 1823 wohnte, ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Baden liegt inmitten von Weingärten und grenzt an den Wienerwald. Mit etwas Fantasie kann man sich Autobahn, Gewerbezonen und Vorort-Siedlungen wegdenken. Dann tritt die idyllische Umgebung in den Vordergrund, in der sich Beethoven auf ausgedehnten Spaziergängen die Inspiration für etlicher seiner Werke geholt hat. Darunter war auch das akustische Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg“. Diese „Lärmlawine“, wie sie der Dirigent und Beethoven-Biograf Jan Caeyers treffend nennt, war zu Beethovens Lebzeiten die meistaufgeführte seiner Kompositionen. Schlachten zu vertonen, war damals ein gängiges Genre.

Aber auch eine Melodie, die heute fast jeder kennt, hat in Baden musikalische Form angenommen: Der vierte Satz der 9. Symphonie mit der „Ode an die Freude“ als Leitmotiv, der heutigen Europahymne. Dass es sich dabei ursprünglich um ein Trinklied handelte, passt einerseits zur Weinregion Baden und andererseits zu Beethovens Lebensgeschichte. Der war nämlich dem Rebensaft stets sehr zugetan (Stichwort „körperliche Leiden“) – aber das nur nebenbei. Ein multimedialer Raum im Museum widmet sich der Entstehung und den verschiedenen Interpretationszugängen zum musikalischen Meisterwerk der „Neunten“.

Unter den vielen Originalstücken, die im Beethovenhaus zu besichtigen sind, hat das Hammerklavier einen besonderen Stellenwert. Beethoven war Neuerungen gegenüber stets aufgeschlossen. Er war einer der ersten Musiker in Wien, die das damals innovative Instrument nutzten. Das Badener Hammerklavier, auf dem Beethoven mehrfach spielte, wird in den kommenden Monaten restauriert und soll bis zum Beethovenjahr 2020 in alter Frische wiedererklingen. Neuroth zählt zu den Hauptsponsoren der anspruchsvollen Restaurierungsarbeiten.

Wenn auch Sie die Restaurierung unterstützen wollen, können Sie das unter folgendem Link tun: http://www.beethovenhaus-baden.at/aktuell/beethoven-erhoren/

Das Badener Hammerklavier im Beethoven-Haus (Quelle: C. Schörg)

Was sonst noch tun in Baden?

Wer als Tagesgast im warmen Wasser planschen will, ist in der Römertherme im Stadtzentrum willkommen. Klassischerweise wird der Thermenbesuch mit einem abendlichen Abstecher im Spiel-Casino Baden kombiniert. Auch ein Bummel durch die heimelige Badener Innenstadt mit zahlreichen Verweisen auf die Kaiserzeit ist anzuraten.

Ebenso wie ein Spaziergang im nahen Kurpark mit dem wohlgemeinten, aber hässlichen „Beethoventempel“ aus der Zwischenkriegszeit. Von dieser baulichen Verirrung kann man sich am besten im Arnulf-Rainer-Museum im ehemaligen Frauenbad erholen. Wer raus in die Natur will, dem ist eine kleine Wanderung auf den Spuren Beethovens ins schöne Helenental unmittelbar an der Stadtgrenze zu empfehlen.

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