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„Wo ich hingehöre“: So klingt der Herbst in der Südoststeiermark

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

TEIL 5 DER SERIE „WO ICH HINGEHÖRE"

Sie gehört zu mir: die Südoststeiermark

Autor*in

Sabrina Luttenberger I Graz I Credit: Michael Königshofer

Sabrina Luttenberger

Gastautorin

21.10.2019

In unserer Magazin-Serie „Wo ich hingehöre“ porträtieren wir unsere Lieblingsorte. Vorgestellt werden Wohlfühl-Plätze, denen wir emotional verbunden sind und die eine besondere Klangkulisse haben. Orte, wo wir einfach gerne sind. Der fünfte Teil unserer Serie ist ein Herbstausflug von Sabrina Luttenberger in die Südoststeiermark.

Wer aus der Südoststeiermark kommt, weiß: Es ist fast nirgends schöner als bei uns. So schön, dass man bis über beide Ohren verliebt ist. Wirklich. Man muss sich ja nur einmal anhören, was die Südoststeiermark zu bieten hat. Aber alles der Rundreise nach.

Jahrhundertelang ist es niemandem gelungen, die Riegersburg zu erobern. Die Ungarn, die Türken. Alle wollten sie die mächtige Anlage einnehmen, mussten aber irgendwann aufgeben. Uns wird sie nicht so leicht los. Gut, wir haben es heute auch ein bisschen einfacher, die 482 Meter zu erklimmen. So hoch ist der Vulkanfelsen, auf den man sie wahrscheinlich im 12. Jahrhundert gebaut hat. Einmal oben, fühlt man sich gleich zurückversetzt in der Zeit. Also lauschen wir der Vergangenheit: dem charakteristischen Hämmern des Burgschmieds, metallisch, stumpf. Das Klong, Klong, Klong ist der Sound des Mittelalters. Dazwischen ein Zischen. Es ist der ewige Kampf zwischen Feuer und Wasser. Ein Stück weiter: die berühmte Greifvogelwarte. Ein Steinadler ruft uns launisch zu, es könnte auch ein Bussard gewesen sein. So genau haben wir das jetzt nicht gehört. Wir sind nämlich schon wieder am Sprung, um unseren Zug zu erwischen. Das verstehen die Zugvögel gut.

Steile Bahn

Ein bisschen bleiben wir noch in der Vergangenheit, kommen der Gegenwart aber schon näher. Das Jahr 1931. Die Gleichenberger Bahn, die von Feldbach nach Bad Gleichenberg fährt, nimmt ihren Betrieb auf. Seither hat sich bei ihr nicht viel getan, sogar die Wägen sind die gleichen wie damals. Echte Oldtimer. Weil sie mit Gleichstrom betrieben wird, muss die Bahn auch nie Dampf ablassen.

Alles, was wir hören, ist ein gleichmäßiges Rattern, vielleicht auch ein leises Surren. „Tschuu tschuu“ macht ihr Horn trotzdem. Das soll heißen: Achtung, hier kommt der Dschungelexpress. So wird sie von Einheimischen liebevoll genannt, weil wir sie wirklich gern haben. Mit 30 km/h und geöffneten Fenstern schleichen wir also durch Wiesen, vorbei an Feldern und bewältigen sogar die steilsten Hügel. (Die Gleichenberger Bahn ist steiler als die Semmeringbahn, ihre Fahrtstrecke gehört zu den steilsten Adhäsionsstrecken in den Alpenländern!) Wir spüren den Fahrtwind im Gesicht und fühlen uns so, als würden wir direkt in der Natur sitzen. Umgeben von Blätterrauschen und Bienensummen. 21 Kilometer und 13 Haltestellen lang geht’s dahin, dann sind wir plötzlich mitten im Jura.

Gleichenberger Bahn in der Südoststeiermark (Credit: StB/Harry Schiffer)

Gleichenberger Bahn in der Südoststeiermark (Credit: StB/Harry Schiffer)

Die Dinos

Eigentlich wollen wir jetzt im Herbst am schnellsten Weg in die Weinberge. Den Styrassic Park in Bad Gleichenberg müssen wir auf unserer Reise aber noch kurz mitnehmen. Dort leben nämlich mehr als 80 lebensgroße Dinosaurier. Keine Sorge, das ist nicht so wie im fast gleichnamigen Film, in dem man sie aus Genschnipseln geklont hat. Bei uns sind sie echt unecht. Wer also schon immer mal einen Tyrannosaurus Rex brüllen hören wollte, sollte hier die Ohren offen halten. Rawr! Ziemlich verrückt, dass die mal unsere Erde bevölkert haben. Und was für ein Glück, dass das ein paar hundert Millionen vor unserer Zeit war.

Dinosaurier im Styrassic Park (Credit: Styrassic Park)

Dinosaurier im Styrassic Park (Credit: Styrassic Park)

Macht Sinn

Jetzt aber wirklich. St. Anna am Aigen. Wir hören uns kurz um und machen jemanden ausfindig, der Kastanien brät und was zu trinken ausschenkt: einen Sturm im Wasserglas. Wir bleiben kurz stehen und rüsten uns für das, was noch kommt. Währenddessen rösten die restlichen Kastanien weiter. Das Schütteln der Kastanien am Blech erinnert uns übrigens an Regentropfen, die gegen ein Fenster schlagen. Ein nicht enden wollendes Prasseln. Oder: Hintergrundmusik für eine Netflix-Serie.

Heute verkriechen wir uns aber mal nicht daheim. Vor uns liegt noch der „Weinweg der Sinne“. Der heißt so, weil er alle Sinne ansprechen soll. Wir wandern los. Und tatsächlich: Man traut seinen Augen fast nicht, so schön ist die Landschaft. Der Geschmacksinn freut sich über die köstlichen Weine, die es entlang der Strecke zu verkosten gibt. Dann hören wir auch einmal genau hin. Das Laub unter unseren Füßen raschelt. Äste knacken. Der Wind pfeift. Irgendwo pfeift auch ein anderer Wanderer. Leute, die es lustig haben, während sie bei einer Buschenschank eine Brettljausenpause einlegen. Wir stoßen mit klirrenden Gläsern an. Das nächste Mal, denken wir uns im Stillen, drehen wir unsere Reiseroute um. Wenn man am Weinweg nämlich einen guten Zeitpunkt erwischt und früh losgeht, hat man hier alles ganz für sich. Trauter Wein, Glück allein.

St. Anna am Aigen (Credit: Thermen- und Vulkanland Steiermark)

St. Anna am Aigen (Credit: Thermen- und Vulkanland Steiermark)

Über die Autorin:

Sabrina Luttenberger arbeitet als selbstständige Texterin und Journalistin in Graz.  So früh wie möglich (mit 18 Jahren) hat sie die Südoststeiermark verlassen, weil es dort nichts außer Natur gibt. Heute fährt sie genau aus diesem Grund so gerne heim. Und wegen der Buschenschänke.

Ein Besuch bei Neuroth:

Die Südoststeiermark ist neben Graz auch die zweite Heimat von Neuroth: Im Technik- und Logistikcenter mitten im Grünen im Schwarzautal werden Hörgeräte und Gehörschutz-Lösungen für ganz Europa individuell gefertigt.

Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich: Die „Erlebniswelt Wirtschaft“ von Neuroth hält spannende Details rund um die Welt des Hörens bereit. Die Besucherinnen und Besucher erleben hautnah die Entstehung eines Hörgeräts oder Gehörschutzes.

Hier geht’s zur Anmeldung!  

Das europaweite Technik- und Logistikcenter in Schwarzau/Steiermark

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