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Unser Ohr und Stille

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

Unser Ohr
und die Stille

Autor*in

Carmen Scherbichler

Carmen Scherbichler

03.08.2023

Stille ist wichtig für unsere Gesundheit. In unserem Artikel zum Thema Lärm haben wir bereits darüber gesprochen, dass auch unsere Ohren dringend Ruhe brauchen. Eine ruhige Umgebung sorgt dafür, dass wir uns entspannen und erholen können. Für absolute Stille sind wir jedoch nicht gemacht. Ein großer Mangel an Geräuschen kann unangenehm und sogar beängstigend wirken – die Hintergründe wollen wir nun darstellen.

Stille belastet uns

So schädlich ein Übermaß an Lärm für uns auch ist, ein Übermaß an Stille ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Sind wir bestimmte Sinneseindrücke gewohnt, die durch eine bestimmte Situation fehlen, versetzt uns das in Alarmbereitschaft. Das ist natürlich auch bei unserem Gehör der Fall. Wir brauchen den sensorischen Input von außen. Verlieren wir einen Sinn, ist das für uns daher nur sehr schwer erträglich. Das hat verschiedene Gründe – wie gut wir mit Stille umgehen können, ist allerdings auch zu einem großen Teil Gewohnheit.

Absolute Stille

Im US-Bundesstaat Minnesota wurde festgestellt, dass wir mit vollkommener Stille nicht umgehen können. Der „stillste Raum der Welt“, der dort gebaut wurde, absorbiert 99,99% aller Geräusche. Darunter auch jene Laute, die wir nicht bewusst wahrnehmen. Besucher*innen konnten bisher nicht länger als 45 Minuten im Raum bleiben. Bereits nach wenigen Minuten traten Angstzustände und Halluzinationen auf. Der Grund dafür? Der untypische Mangel an Geräuschen. Eine vollkommene Stille gibt es in den normalen Alltagssituationen nicht – daher ist absolute Geräuschfreiheit ein Ausnahmezustand für unseren Körper, der entsprechend reagiert.

Die Stille des Alltags

Man muss jedoch nicht so weit gehen, um den Effekt der Stille zu spüren. Vielen fällt es bereits schwer, die alltägliche Stille auszuhalten. Wir behelfen uns dann mit Musik, Radio oder einem Hörbuch. Auch der Fernseher läuft oft zur Hintergrundbeschallung, während wir uns mit anderen Dingen beschäftigen. So notwendig Ruhe für unsere Ohren ist, so sehr scheinen wir sie im Alltag vermeiden zu wollen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass wir soziale Wesen sind und Stille mit Alleinsein verbinden. Für viele ist es auch unangenehm, wenn wir uns nicht von unseren Gedanken ablenken können. Sind wir dagegen an Stille gewöhnt und fühlen uns damit wohl, hat sie viele positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Sie erlaubt sowohl Ruhephasen als auch Reflexion.

Ruhe tut uns trotzdem gut

Anstatt Gedanken zu verdrängen, ermutigt Stille uns, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten. Weitere Gründe, warum wir auf genügend Ruhephasen achten sollten, haben wir im Artikel zum Thema aufgelistet. Wie sorgen wir aber dafür, dass es nicht mehr unangenehm ist? Damit wir nicht überfordert sind, wenn wir mal nicht von einer Geräuschkulisse umgeben sind, empfehlen Forscher, kurze Ruhepausen einzulegen. So können wir uns Stück für Stück an etwas mehr Stille gewöhnen. Das ideale Verhältnis liegt laut Forschungen bei zwei Drittel zu einem Drittel. Dabei sollten unsere Ohren zwei Drittel der Zeit beansprucht werden, während wir ihnen das restliche Drittel zur Erholung gönnen. Diese Balance ist nicht nur für unsere Psyche ideal, sondern auch für unsere Ohren. Oft braucht es auch keine großen Veränderungen, um unserem Gehör etwas Gutes zu tun. Beginnen wir einfach mit ein paar Augenblicken Ruhe. 

Sind Ihre Ohren im Gleichgewicht?

Auf die richtige Balance zwischen Stille und Geräuschen kommt es an. Wir helfen Ihnen dabei, bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch.

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