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Lautes Silvester: Kurzer Knall, lange Folgen

DAS MAGAZIN VON NEUROTH

DIE LAUTESTE NACHT DES JAHRES

Silvester: Kurzer Knall, lange Folgen

Autor*in

Thomas Huber - Neuroth-Pressesprecher - PR/Content

Thomas Huber

Neuroth

13.12.2018

Laute Musik, knallendes Feuerwerk: Mit Spitzen von 145 Dezibel wird die Silvesternacht für unsere Ohren meist zur Herausforderung. Worauf man achten sollte. 

Dass das neue Jahr mit einem Besuch der HNO-Abteilung beginnt, wünscht sich wohl niemand. Und doch herrscht dort in den ersten Jännertagen Hochbetrieb: Laute Silvesterkracher, die oft inmitten von Menschenansammlungen gezündet werden, sind alle Jahre wieder für zahlreiche Knalltraumata nach einem feucht-fröhlichen Silvesterabend verantwortlich und können schlimme Folgen haben. Denn Knallkörper stellen nicht nur eine Lärmbelästigung dar, sondern können auch bleibende Schäden am Gehör verursachen.

„Bis zu 145 Dezibel kann ein Kracher erreichen, das ist sogar lauter als ein startender Düsenjet“, warnt Hörakustik-Experte Lukas Schinko, der das Familienunternehmen Neuroth in vierter Generation leitet und ausgebildeter Hörakustik-Meister ist. „Ein kurzer Knall genügt, um das Gehör dauerhaft zu schädigen. Denn die Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs liegt bei durchschnittlich 120 Dezibel.“ Nur ein bis drei Millisekunden wirkt der Impulsschall eines Knalls auf das Hörsystem ein, er wird daher im Vergleich zum Dauerlärm subjektiv oft als harmloser empfunden.

Ein einziger Knaller kann reichen

Manchmal genügt sogar ein einziger Knaller, um ein Knalltrauma auszulösen und das Gehör irreparabel zu schädigen. Der Grund: Das Gehör braucht rund eine Zehntelsekunde, um sich auf eine bestimmte Lautstärke einzustellen. Da der Explosionsknall der meisten Silvesterböller nur zwischen einer und drei Millisekunden dauert, kann das Gehör den Knall nicht rechtzeitig genug erfassen und mit entsprechenden Abwehrmechanismen darauf reagieren. Zudem bewegen sich Knalle und Schüsse meist im oberen Frequenzbereich, der bei großer Lautstärke für die Ohren besonders gefährlich sein kann. Und natürlich kommt es auch auf die Entfernung an: je näher der Knaller am Ohr, desto schlimmer der Hörschaden.

Knall- oder Explosionstraumata können also zu einer längerfristigen Hörbeeinträchtigung führen, vor der HNO-Ärzt*innen und Ambulanzen der Krankenhäuser – vor allem zum Jahreswechsel – Jahr für Jahr warnen. Expertenschätzungen zufolge tragen rund 1.000 Österreicher*innen alljährlich schwere Hörschäden von Silvestern-Knallern davon. Ein typisches Symptom eines Knalltraumas ist das Gefühl, dass das Ohr verstopft ist – meist begleitet von einem akuten Hörverlust. Auch ein Tinnitus oder eine Perforation des Trommelfells (Trommelfellriss) sind möglich.

Mediziner gehen beim Knalltrauma von einem Stoffwechselkollaps im Innenohr aus. Die dort befindlichen Sinneszellen, die sogenannten Haarzellen, werden dabei geschädigt, während Trommelfell und Gehörknöchelchen intakt bleiben – das Ohr sieht also auf den ersten Blick völlig unauffällig aus. Auf den zweiten Blick sprechen die Symptome aber eine klare Sprache: Die Patient*innen klagen über eine Hörminderung im hohen Frequenzbereich und zumeist Ohrgeräusche. Später kann es zu einer Überempfindlichkeit bei lauten Geräuschen, einem verzerrtem Höreindruck sowie dem Gefühl, ein verschlagenes Ohr zu haben, kommen. Wer die Beschwerden auch am Morgen nach dem Knall noch hat, der sollte sich schleunigst Hilfe suchen. Die allgemein empfohlene Erstmaßnahme bei einem Knalltrauma ist eine durchblutungsfördernde Infusionstherapie, wie sie auch beim Hörsturz üblich ist, um die Stoffwechselsituation im Innenohr zu verbessern. Den Empfehlungen der HNO-Fachgesellschaften entsprechend würden über einen Zeitraum von zehn bis vierzehn Tage vasodilatatorische, also blutgefäßerweiternde Medikamente und Kortison verabreicht.

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